Literaturmatinee
Montag, 10. Mai 2010, 19.00 Uhr
Stadtbibliothek

Vortrag und Lesung zur Bücherverbrennung am 10. Mai 1933
Verbrannte Dichter, verbrannte Bücher

in Kooperation mit der Stadtbibliothek Pforzheim und der PZ Pforzheimer Zeitung

Vorträge und Lesung::
Nationallismus, Rassismus & Antisemitismus in den 1930er:
Claus Kuge
Verbotene Schriftsteller in der NS-Zeit::
Regina M. Fischer
Es liest: Texte der Verbrannten Dichter Bertolt Brecht, Anna Seghers, Ernst Glaeser:
Jörg Bruckschen, Schauspieler

Eintritt frei, Spende erwünscht

Die geistige Grundlage der Bücherverbrennung bildete die nationalsozialistische Ideologie – die staatspolitische Grundlage wurde am 30. Januar 1933 durch die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler geschaffen. Was danach geschah, war der politische Umbau der Weimarer Republik
in die NS Diktatur. Und das geschah in atemberaubendem Tempo von knapp 3 Monaten.

Auch nur drei Monate brauchte es vom Machtantritt Adolf Hitlers am 30. Januar 1933 bis zum
10. Mai 1933, an dem Professoren und Studenten der höchsten deutschen Lehranstalten die
Bücher von 94 deutschsprachigen und 37 fremdsprachigen Dichtern vor Publikum auf den
Scheiterhaufen verfeuerten. Dazu noch Werke etlicher Philosophen, Theoretiker und Sachbuch-
autoren.

Keiner der Professoren und Studenten wurden dazu mit vorgehaltener Waffe gezwungen,
denn die Bücherverbrennung war keine staatlich angeordnete Zwangsmaßnahme, sondern eine Propaganda-Aktion ideologisch vernagelter Studenten der Deutschen Studentenschaft.

Es ist historisch gesichert, dass die Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933 in Berlin und beinahe
jeder deutschen Universitätsstadt nicht auf die Initiative des Propagandaministers Joseph Goebbels
oder gar Adolf Hitlers oder eines anderen Regierungsmitglieds zurückgingen.

Die Idee stammte von der organisierten „Deutschen Studentenschaft“ (DSt) und wurde mit großem Aufwand und Elan ausgeführt.

Es gab keinen Protest an den deutschen Hochschulen und Universitäten. Nicht von den Studenten
und so gut wie keinen von den Professoren.