Matinee zur Stadtgeschichte

Stadtteilrundgang Dillweißenstein
Reportage mit Hintergründen zu Kultur und Geschichte des Pforzheimer Stadtteils

Sonntag, 8. Juli 2007

mit
Claus Kuge, Obermeister der Löblichen Singer
Claudia Baumbusch, Kunsthistorikerin

Die beiden Orte Dillstein und Weißenstein schlossen sich um die Mitte des 16. Jahrhunderts zu einer politischen Gemeinde zusammen, blieben in kirchlicher Hinsicht aber bis 1812 getrennt. Der Doppelort mit seinem seit 1890 amtlichen Namen wurde 1913 nach Pforzheim eingemeindet.

Der Hämmerlesberg und der Weißensteiner „Felsen“ wurden im Mittelalter zum Bau von Burgen genutzt, die das Tal überschauten und die Zugänge zu beiden Umlaufbergen abriegelten. Bei der Standortwahl könnten neben der von Natur aus günstigen strategischen Lage auch zwei andere Faktoren eine entscheidende Rolle gespielt haben: der Floßzoll (1342 erwähnt) und der Bergbau (Erzgruben im Nagoldtal und am Rittberg 1423 bezeugt). Die ältere Burganlage aus salischer Zeit, heute volkstümlich als „Hoheneck“ bezeichnet, liegt oberhalb von Dillstein an der Huchenfelder Straße und ist weitgehend verfallen. Einprägsamer präsentiert sich die Ruine der ortsnahen Burg Weißenstein, volkstümlich als „Rabeneck“ bezeichnet. Diese Burg aus staufischer Zeit war Sitz der 1240 erstmals urkundlich erwähnten Herren von Weißenstein, deren Herrschaft auch die Dörfer Brötzingen, Huchenfeld, Würm und Rod, die Burg Liebeneck und das Patronat der Brötzinger Pfarrkirche umfasste. Nach dem Aussterben dieses Adelsgeschlechts, das in der Sage vom „Ritter Belrem“ fortlebt, fiel das Lehen zunächst an die badischen Markgrafen zurück, kam 1338 an das Erzstift Mainz und durchlief in den folgenden Jahrhunderten einen häufigen Wechsel der Lehnträger, bis Markgraf Karl Friedrich es 1750 zurück erwarb.

Die einst abgeschiedene dörfliche Burgsiedlung Weißenstein umfasste bis ins 18. Jahrhundert etwa 35 Bauernhöfe und Hofanlagen. Die Gemarkung bot kaum Fläche für Ackerbau, sodass die Einwohner auf Verdienstquellen wie Bergbau, Flößerei und Weberei angewiesen waren. Um 1750 gab es im Ort nicht weniger als 57 Flößerfamilien.

Der Ortsteil „Dillstein“ ist 1263 urkundlich als Teil des Lehens der Herren von Weißenstein genannt. Sein Siedlungskern ist in der Umgebung des heutigen Ludwigsplatzes zu suchen, wo sich die Talsohle merklich weitet.

Das heutige Gesicht Dillsteins erfuhr seine Prägung durch den industriellen Aufschwung des Ortes ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Neben der Papapierfabrik enstanden an der Hirsauer Straße die Maschinenfabrik Trautz, das Sägewerk Gengenbach, sowie eine Vielzahl kleinerer Handwerks- und Schmuckbetriebe.
Die um 1900 angelegte Bülowstraße mit dem Ludwigsplatz und mehrere Querstraßen erschlossen den Talgrund für eine geschlossene vorstädtische Wohnbebauung, die mit der Ortskernerneuerung in jüngster Zeit komplettiert wurde.

1853-56 wurde unter Leitung des Ingenieurs Julius Naeher die Nagoldstraße gebaut, die eine durchgängige Verbindung weiter nach Hirsau und Calw herstellte, die heutige Bundesstraße B 463. Um die spektakuläre Flussschleife durch das „Hintere Tal“ abzukürzen, durchstachen die Straßenbauer den Umlaufberg. Am Felsdurchbruch entstand die majestätische Bogenbrücke. Die Wasserkraft der aufgestauten Nagold wurde 1861 zur Gründung einer Papierfabrik und Blechschmiede genutzt. Weiteren Verkehr bracht die 1874 eröffnete Bahnlinie ins Nagoldtal. Der Bahnhof Weißenstein dient seit seiner aufwendigen Restaurierung als Museum der regionalen Verkehrsgeschichte.
Die im Eingemeindungsvertrag vereinbarte Straßenbahn von Pforzheim nach Dillweißenstein ging 1927 als Linie 3 in Betrieb und wurde 1953 auf Busbetrieb umgestellt.


Belremstraße 33/37:
ehemaliges bäuerliches Wohngebäude. Das heute zweigeschossige Fachwerkwohnhaus am Hang ist quer zum First geteilt: Während der verputzte Hausteil zur Belremstraße zeigt und vor Ende des 19. Jhd. teilweise erneuert wurde, gehört der Südteil mit seiner zum Innenhof gerichteten Sichtfachwerkfassade auf grund seiner Entstehungszeit im Jahr 1477 zu den ältesten Wohngebäuden im Stadtkreis.


Rabeneckstraße 2:
ehemaliges bäuerliches Wohnhaus. Das nach Süden zweigeschossige Wohnhaus am Hang ist ein Sichtfachwerkbau über teilweise massivem Untergeschoss und mit ausgebautem Satteldach. Erbaut wurde es im Jahre 1718. 1979/80 wurde das Gebäude in Abstimmung mit der Denkmalpflege modernisiert.


Belremstraße 70: ehemaliger Bahnhof Weißenstein,
heute Museum und Vereinsheim der Eisenbahnfreunde Pforzheim e.V.


Burggartenstraße 41/45: ehemaliges bäuerliches Gehöft mit Wohnhaus und Scheune
Die kleine Gebäudegruppe bildet das letzte anschaulich erhaltene bäuerliche Gehöft in Dillweißenstein,


Ruine Kräheneck
Bild links: Detail der Schießkammer
Bild rechts: Halsgraben mit Ansicht der Schildmauer von Süden


Ruine Kräheneck: Ansicht der Schildmauer von Westen
Auf dem Sporn des Weißensteiner Schlossbergs liegt diese Ruine einer monumentalen Schildmauer mit westlich vorgelagertem Halsgraben, der beidseitig gestuft ist. Volkstümlich hat sich für diese Wehranlage der Name „Kräheneck“ eingebürgert. Die Anlage wurde seit 1883 mehrfach restauriert, zuletzt 1972. Die „Kräheneck“ bildet eine Sachgesamtheit mit der tiefer gelegenen Burgruine „Rabeneck“.


Kräheneckstraße 4: Burgruine Weißenstein „Rabeneck“ mit heutiger Jugendherberge „Rabeneck“:
Die auf einem flachen Felsen gelegene Kernburg ist an beiden Hangseiten von terrassenförmig abgestuften Zwingern umgeben. Nordseitig hat sich die innere Zwingermauer mit Eckbuckelquadern aus der Zeit um 1230/40 auf ganze Länge erhalten; der äußere Zwinger im Norden mit seinem spitzbogigen Tor als nachträglichem zweiten Burgzugang zeugt offenbar von einem Ausbau der Befestigung in gotischer Zeit (14. Jhd.) Eine archäologische Untersuchung des Terrains fand trotz eingreifender Baumaßnahmen im Bereich des Burghofs (Gebäude der Jugendherberge von 1958 und 1995) nicht statt. Bei der Ausschlachtung der Fundamente 1995 fanden sich innerhalb der Kernburg Mauerreste von Nebengebäuden, die in den Keller integriert wurden.


Kräheneckstraße 1: Turm der evangelischen Heiliggeistkirche mit Blick auf Ruine der Burg Weißenstein (Rabeneck):
Dieser Glocken- und Uhrturm wurde 1783-84 nach Plänen des markgräflichen Bauinspektors Johann Friedrich Weyhing, Karlsruhe, für die ev. Heiliggeistkirche errichtet. Am Heiligabend 1944 wurde das Kirchenschiff bei einem Luftangriff zerstört. Der stehen gebliebene Turm wurde 1948-51 unter der Leitung des Staatlichen Hochbauamts gesichert und in einen Neubau einbezogen.


Bogenbrücke in Weißenstein:
Nagold-Überquerung mit Staustufe, Wasserfall und ehemalige Floßgasse . Die Brücke wurde 1855-56 nach Plänen und unter der Leitung des Ingenieurs Julius Naeher (Großherzoglich badische Wasser- und Straßenbaudirektion Karlsruhe) errichtet.


Bogenbrücke: Detail der Südseite mit Zinnen


Felsenstraße 2: Goldener Anker
Ehemaliges Flößer- und Gasthaus mir vorgelagerten Hangmauern und Gartenplateau. Der Goldene Anker, ein stattliches zweigeschossiges Wohngebäude, steht an exponierter Stelle auf dem „Felsen“ bei der Weißensteiner Bogenbrücke. Eine mit dem Anwesen verbundene Gastwirtschaft ist erstmals 1815 bezeugt, als die Ortsgemeinde dem „Ankerwirt“ Heinrich Trautz das Haus für 2115 Gulden abkaufte. Fenster mit Sprossen und Klappläden wurden 1987 im traditionellen Sinne neu gestaltet. Das Innere wurde 2006 renoviert und als Restaurant wieder eröffnet unter der Trägerschaft der Q-Prints and Service gGmbH als „Lernrestaurant“ für junge Frauen und Männer, die noch keine Ausbildung haben, geführt.


Felsenstraße 10: Sog. Hirtenhäusle
Das malerisch an der Kante des „Felsen“ gelegene kleine Fachwerkhaus, das auf einem Steinsockel steht, wurde nach mündlicher Überlieferung im 18. Jahrhundert als Schul- und Rathaus der Gemeinde Weißenstein erbaut. Der mündlich überlieferte Name „Hirtenhäusle“ weist darauf hin, dass dort zeitweise auch ein Gemeindeschäfer wohnte. Im 19. Jahrhundert diente das Gebäude als Armenhaus der Gemeinde.


Hirsauer Straße 241: ehemalige Papierfabrik Weißenstein
Die Papierfabrik, 1861 von Ludwig Barth gegründet, bestimmte über ein Jahrhundert hinweg als größter Arbeitgeber die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes Dillweißenstein maßgeblich mit. Im Jahr 2001 erzwang die übermächtige internationale Konkurrenz die Betriebseinstellung und Liquidation.
Bild links: Werkskraftwerk der ehemaligen Papierfabrik Weißenstein:
Erbaut 1953/58 nach Plänen der Industriebaufirma L. und C. Steinmüller, Gummersbach. Nach einer bereits eingeplanten Erweiterung 1958 erfolgte 1964 der schlanke hohe Schonstein.
Bild rechts: Altes Kesselhaus mit Schlossereigebäude der ehemaligen Papierfabrik Weißenstein:
Der um 1890 errichtete Putzbau im Innenhof gehört zum ältesten Bestand der Fabrikanlage. bis zur Inbetriebnahme (1953) des neuen Werkskraftwerks standen in der Halle die Maschinen zur Krafterzeugung.


Hirsauerstraße 217:
Das zweigeschossige Wohngeschäftshaus wurde 1868-69 für den Bijouteriefabrikanten Joseph Braunger als traufständiger Putzbau erbaut und 1872 nach Westen verlängert. Als Sitz der ersten Arztpraxis in Dillweißenstein wurde es später mehrfach umgebaut. 1987-89 erfolgte eine denkmalpflegerisch begleitete Renovierung.


Hirsauer Straße 228-244:
Diese vierflüglige, um einen Innenhof gruppierte Wohnanlage enstand 1922-26 nach Plänen des städtischen Hochbauamtes (Stadtbaumeister Alfred Roepert, Entwurfsabteilung Max Müller) als kommunales Wohnbauprojekt. Bauschmuck: „Fischerbüble“ (Bild Mitte) Plastik eines Knaben mit Fisch und Netz von dem Pforzheimer Bildhauer Emil Salm. Das Thema spielt auf den Fisch im Dillsteiner Ortswappen an. Steinrelief eines Adlerhorstes (Bild rechts) vermutlich ebenfalls von E. Salm.


Hirsauer Straße 224: ehemaliges Rat- und Schulhaus
Das ehemalige Rathaus wurde 1879 als Rat- und Schulhaus erbaut. 1977 bis 2005 dienten die Erdgeschossräume als Mineralienmuseum.


Hirsauer Straße: Denkmal für die Gefallenen des Kriegs von 1870-71
Das Denkmal für die im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 gefallenen Soldaten aus Dillweißenstein entstand nach Entwürfen des Bildhauers Ernst Albrecht Staud, Calw, und wurde 1879 gemeinsam mit dem gegenüberstehenden Rathaus eingeweiht.


Hirsauer Straße 222: ehemalige „Volksschule“ – heute Grundschule
Das dreigeschossige Gebäude wurde 1896 zweigeschossig als Schulhaus erbaut und 1906 um ein Geschoss aufgestockt. 1924 kam ostseitig ein kleiner Anbau hinzu, der als Eingang für das im Untergeschoss eingerichtete Stadtteilbad (Warmbad) diente.


Hirsauer Straße 87: Dillsteiner Türmle
Dieser schlanke Uhr- und Glockenturm aus dörflicher Zeit steht heute zwischen gleich hohen Wohnhäusern. Hölzerne Stiegen verbinden die einzelnen Geschosse, die einst als Nachtwächterstube und Arrestzelle dienten. Das „Dillseiner Türmle“ ist ein Zeuge der dörflichen Vergangenheit und veranschaulicht die steigende Bedeutung der öffentlichen Zeitmessung im dörflichen Alltagsleben des 19. Jahrhunderts. Die Dillsteiner Bürger ließen diesen Uhr- und Glockenturm 1821 in Ermangelung von Kirchturm und Rathaus für profane Zwecke errichten und finanzierten ihn aus der gemeinsamen „Fleckenkasse“, was im Teilort Weißenstein für böses Blut sorgte. Das „Dillsteiner Türmle besitzt die letzte mit dem Handseil geläutete Glocke des Stadtkreises.


Hirsauer Straße 195: Fabrikgebäude der ehemaligen Maschinenfabrik Trautz
Der zweigeschossige Sichtziegelbau dienst heute als Feuerwehrhaus. Es wurde 1901 nach Plänen des Architekten und Bezirksbaukontrolleurs Albert Rau, Pforzheim für den ortsansässigen Fabrikanten Karl Trautz zur Erweiterung seiner bestehenden Fabrik erbaut.


Hirsauerstraße 220a: ehemalige Wagenremise der Villa Trautz (Bild links)
Die langgestreckte Remise wurde 1899 nach Plänen von A. Rau für K. Trautz erbaut. 1997 denkmalpflegerische Instandsetzung der Fassade.
Hirsauer Straße 220: ehemalige Villa Trautz (Bild rechts)
Der zweigeschossige Putzbau mit Satteldach entstand 1889-90 als Wohnhaus mit Werkstattraum im Erdgeschoss für den Fabrikanten K. Trautz. Im Jahr 1900 wurde er nach Plänen von A. Rau nordseitig erweitert und mit historischen Barockstilelementen nobilitiert. Nach Ankauf durch die Stadtgemeinde fand 1937 ein erneuter Umbau statt. Seitdem präsentiert sich die Villa wieder in Anlehnung an die ursprüngliche Formgebung im Stil eines späten Klassizismus.


Hirsauerstraße 184: ehemalige Villa Gengenbach
Das villenähnliche dreigeschossige Wohngeäbude wurde 1912 nach Plänen des Architekten und Bezirksbaukontrolleurs Albert Rau, Pforzheim, für den Sägewerksbesitzer Georg Gengenbach als Wohn- und Kontorhaus des Sägewerks erbaut. 2001/02 erfolgte eine Instandsetzung und Modernisierung.


Hirsauerstraße 160/162: Gasthaus „Stadt Pforzheim“
Das zweigeschossige Doppelhaus wurde um 1895/98 für Georg Huthmacher erbaut. Seit 1898 dient
Nr. 160 als Gasthaus „Stadt Pforzheim“, wofür nach Plänen des Architekten Oskar Berger, Pforzheim, gartenseitig ein Saal und 1906 ein Bühnenhaus angebaut wurde.


Hirsauer Straße: Grünanlage (ehemaliger Friedhof) mit Brunnen und Denkmal für die Gefallenen der
beiden Weltkriege:
Die kleine Grünanlage mit dem Gefallenen-Denkmal und sechs Linden wurde 1923 nach Entwürfen des städtischen Hochbauamts zum Gedenken an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Dillweißenstein angelegt. Diese Grünanlage trat 1923 an die Stelle des 1893 aufgelassenen Dillsteiner Friedhofs und wurde 2002 gärtnerisch
instand gesetzt.


Hirsauerstraße 142-146 / Ecke Herrenstraße: Gasthaus „Zur Linde“ mit Saal
Das dreigeschossige Eckgebäude wurde gemeinsam mit dem anschließenden Saal 1905 nach Plänen des ortsansässigen Zimmermeisters Ernst Schmidt für den Privatier Karl Hittler als Gasthaus „Zur Linde“ erbaut.


Bülowstraße 45:
Die drei dreigeschossigen Stadtwohnhäuser mit natursteingegliederten Putzfassaden und Satteldächern wurden
1907 erbaut.


Bülowstraße 31: ehemalige Schmiede
Dieses zweigeschossige Hofgebäude mit Satteldach wurde 1906-07 als Schmiede und Drahtflechterei zeitgleich mit dem Vorderhaus Ganghoferstraße 7/9 nach Plänen des Architekten August Baumert, Pforzheim, für den Schmiedemeister Friedrich Seeger errichtet. Im Rahmen der Ortskernsanierung trat die Denkmalpflege für die Erhaltung des Hofgebäudes ein. Unter Leitung des Architekten Peter Möller, Pforzheim, wurde es 1995 zum Wohnhaus mit Probebühne und Werkstatt für das Figurentheater Raphael Mürle umgenutzt, wobei der typsische Charakter der Hofwerkstatt bewahrt blieb.


Bülowstraße 60 (links) zweiteiliges Stadtwohnfabrikhaus:
das dreigeschossige Eckgebäude mit stuckgegliederten Fassaden und Steildächern wurde 1906 nach Plänen des ortsansässigen Architekten Josef R. Schwarz für die Kettenfabrikanten Gebr. Maisenbacher erbaut.

Wilhelm-Raabe Straße 8 (rechts) zweiteiliges Stadtwohnhaus:
das Eckgebäude wurde 1904 nach Plänen des ortsansässigen Architekten Josef R. Schwarz für den Bauunternehmer Leonhard Woll erbaut.


Bülowstraße 44: Glocken der Heiliggeistkirche
Am 1992 eingeweihten Gebäude des evangelischen Gemeindezentrums Dillweißenstein haben zwei historische Glocken aus der Heiliggeistkirche ihren Platz gefunden
.


Nagold-Überquerung in Dillstein beim Ludwigsplatz „Steinerne Brücke“
Die zweibogige Gewölbebrücke enstand in den Jahren 1836-40 als einspurige Straßenbrücke, 1966 wurde die Brücke unterstromseitig durch einen hölzernen Seitensteg für Fußgänger erweitert, es folgte 1982-83 die Verstärkung der Tragfähigkeit der Brücke durch den Einbau einer Betonplatte.


Friedenstraße 211: ehemalige Villa Wittenauer – heute evangelisches Pfarrhaus
Dieses markante Wohngebäude prägt das Nagoldtal in Dillsein bei der Steinernen Brücke und scheint diese wie ein Festungsbau zu bewachen. Das Gebäude wurde 1906 nach Plänen des ortsansässigen Architekten Josef R. Schwarz als Villa für den Unternehmer und Gemeinderat Max Wittenauer erbaut. Die evangelische Kirche kaufte 1925 das Wohngebäude und seitdem wird es als Pfarrhaus genutzt.


Ganghoferstraße 1-9:
Das Gebäude (Bild rechts) wendet sich mit einer übergiebelten Eckfassade in künstlerisch aufwendiger Jugendstil-Gestaltung der Hirsauer Straße zu. Flächige Putzdekoration, Metallzierrat und bauplastischer Schmuck sind original erhalten; die polychrome Putzfassung in hellen Grautönen mit blau-gelben Schachbrettfriesen nach Vorbildern des Wiener Jugendstils wurde 1990 nach Befund wiederhergestellt.
Bauschmuck: Masken und Drolerien als Reliefdekor von Giebel und Lisenen (Bild rechts).


Hirsauer Straße 11: ehemaliges Luftkurhotel
Das stattliche dreigeschossige Gebäude am Dillsteiner Ortseingang entstand laut Inschrift über dem
Eingang als „Luftkurhotel“ und ist am Ostgiebel mit „1900“ datiert. 1989-99 wurde das Haus
renoviert und als Hotel mit gastronomischem Betrieb wiederbelebt.

Texte und Bilder: mit freundlicher Genehmigung von Dr. Christoph Timm und Stadt Pforzheim


Informationen über Dillweißenstein finden Sie in folgendem Buch:

Christoph Timm: Pforzheim Kulturdenkmale in den Ortsteilen
Verlag Regionalkultur, www.verlag-regionalkultur.de
ISBN-10: 3-89735-428-4
ISBN-13: 978-3-89735-428-9

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